Die Folge vom Freitag, dem 29. August 2025, bringt für die Zuschauer von Ici tout commence gleich mehrere dramatische Wendungen. Alte Konflikte brechen erneut auf, junge Hoffnungen geraten ins Wanken, und über allem schwebt die bange Frage: Kann das Institut seinen traditionsreichen Wettbewerb überhaupt noch austragen – oder steht das Herzstück der Schule kurz vor dem Kollaps?

Im Mittelpunkt stehen Loup und Joséphine. Was mit einer zarten Annäherung in der Küche beginnt, endet in einem turbulenten Gefühlschaos. Joséphine beobachtet Loup beim Kochen und ist überrascht, wie sehr ihn die Leidenschaft für die Gastronomie erfüllt. Doch seine Worte sind ernüchternd: Er will am Wettbewerb nicht teilnehmen. „Ich koche aus Freude, nicht für eine Karriere“, gesteht er und blickt dabei auf die dunkle Episode seiner Erfahrungen mit Chef Laurent zurück. Die Schuldgefühle lasten schwer: Er habe damals versagt, nichts gesagt, nichts getan – und genau diese Schwäche nagt an ihm. Joséphine versucht, ihn zu bestärken. Doch als sie sich von ihren Gefühlen überwältigt fühlt und ihn küsst, weist Loup sie zurück. Die Zurückweisung ist ein Schock, doch später erklärt er, dass er sehr wohl Zuneigung empfindet, aber ihre Freundschaft und ihre gegenseitigen Kämpfe nicht aufs Spiel setzen will. Vor allem ihre Nüchternheit, die sie seit fast einem Jahr hält, will er nicht gefährden. Sie vereinbaren, bis zu diesem symbolischen Datum Freunde zu bleiben – eine Entscheidung voller Reife, aber auch voller Verzicht.

Parallel dazu eskaliert Clotildes Schmerz. Die Nachricht, dass Louis freigelassen wurde, raubt ihr den Schlaf. Ihre Wut richtet sich gegen Claire, die sie beschuldigt, den Mörder ihres Vaters in ihrem Haus aufgenommen zu haben. „Du hast keine Ahnung, was ich fühle! Verschwinde!“, schreit sie sie an. Es ist ein Moment roher Emotion, in dem Clotildes Trauer alle diplomatischen Fassaden niederreißt. Später trifft sie Louis selbst und macht unmissverständlich klar: „Du wirst keinen Fuß mehr in das Institut setzen.“ Louis reagiert ruhig, verspricht, sowieso zu gehen, sobald er Arbeit findet. Doch Clotilde glaubt ihm nicht – für sie bleibt er eine Bedrohung, ein Schatten, der niemals ganz verschwindet.

Währenddessen spielen sich am Strand leichtere Szenen ab – oder zumindest solche, die es scheinen. Tom und Milan wollen Jasmine aufheitern und locken sie zu einer Party, die Lionel und Pénélope organisiert haben. Was zunächst wie ein „Komplott“ aussieht, entpuppt sich als Versuch, sie aus ihrer Melancholie zu reißen. Jasmine schwankt zwischen Ärger und Rührung – Tom hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihr wieder Freude am Leben zu schenken. Auch Julia taucht auf und offenbart ihre eigenen Zweifel: Soll sie den Master am Institut wagen, um ihr eigenes Restaurantkonzept zu entwickeln? Jasmine stärkt ihr den Rücken: „Du bist eine großartige Chefin, du wirst alles schaffen.“ So wird aus einem lockeren Abend am Strand ein Moment der gegenseitigen Bestärkung.

Doch im Hintergrund verdichtet sich die große Bedrohung: der Wettbewerb des Instituts. Clotilde, Rose und Teyssier blicken ernüchtert auf die Liste der Bewerber. Niemand scheint herauszustechen, niemand erfüllt den Anspruch. „Die Schule macht keinen Traum mehr wahr“, klagt Rose, „die Schüler gehen woanders hin.“ Teyssier bringt es drastisch auf den Punkt: Unter diesen Umständen sei es unmöglich, den Wettbewerb durchzuführen. Die Worte hallen wie ein Menetekel: Das Institut, einst Synonym für Exzellenz, verliert an Strahlkraft.

Inmitten dieser institutionellen Krise beweisen die Schüler auf ihre Weise, dass das Feuer noch brennt. Gaspard, der zunächst über die erfolglose Party von Léonard und Zoé spottet, schafft es am Ende, sie aufzumuntern. Gemeinsam feiern sie in kleiner Runde – ein leiser, aber wichtiger Triumph. Denn während die Erwachsenen in Machtkämpfen und Krisendebatten verstrickt sind, leben die Schüler die Essenz des Instituts: Freundschaft, Leidenschaft, Zusammenhalt.

Die Episode verwebt diese Handlungsstränge meisterhaft: Die persönliche Krise von Clotilde, die um die Ehre ihrer Familie ringt, das fragile Beziehungsdreieck von Loup und Joséphine, die jugendliche Unbeschwertheit am Strand und die strategische Bedrohung durch einen möglichen Ausfall des Wettbewerbs. Alles kreist um dieselbe Frage: Was bleibt, wenn die Grundpfeiler der Institution wanken? Beziehungen, Träume, Loyalität – oder am Ende nur verbrannte Erde?

Ici tout commence bleibt damit dem Kern seiner Dramaturgie treu: die Küche als Spiegel menschlicher Konflikte. Der Geschmack eines Gerichts kann Freude oder Schuld tragen, ein Kuss kann Hoffnung oder Zerstörung bedeuten, und ein Wettbewerb kann entweder zur Krönung oder zum Fiasko werden.

Die Zuschauer wissen: Keine Entscheidung bleibt ohne Folgen. Für Clotilde könnte die Rückkehr von Louis alte Wunden wieder aufreißen. Für Joséphine und Loup könnte die Freundschaft an der Last unerfüllter Gefühle zerbrechen. Und für das Institut insgesamt könnte ein gescheiterter Wettbewerb bedeuten, dass der Traum, der Generationen inspiriert hat, an Glanz verliert.

Was meint ihr: Wird das Institut die Krise meistern und den Wettbewerb retten – oder erleben wir gerade den Anfang vom Ende einer Legende?